Unsere Schwalben

Seit einiger Zeit sind die Sommerboten wieder da. „Glücksbringer“ wurden sie auch genannt: die Schwalben!

Wir sehen die tollen Flugkünstler schon am frühen Morgen durch die Lüfte sausen. Immer auf der Jagd nach Insekten, die sie für sich und ihre Vogelkinder brauchen. Und dabei jagen die Schwalben gerne die Insekten, die wir nicht so gerne um uns haben: Fliegen, Mücken und Blattläuse sind ihre Hauptnahrung.

Die Schwalben leben seit Jahrhunderten in unserer Nachbarschaft. Wenn sie im Frühjahr aus dem Winterquartier südlich der Sahara zurückkehren, bauen oder beziehen sie ihre Nester in unserer Nähe.

Die Mehlschwalben erkennen wir an ihrer weißen Unterseite. Sie bauen ihre Nester gerne an rauen Hauswänden, Dachvorsprüngen oder unter Brücken. Ihre Nester sind halbkugelförmig geformt und weisen nur eine kleine Öffnung auf.

Die Rauchschwalben lassen sich gut an ihrer rotbraune Färbung an Stirn und Kehle sowie an den beiden markanten Schwanzspießen erkennen. Sie bauen lieber im Inneren von Ställen, offenen Schuppen oder Carports. Ihre Nester sehen aus wie Halbschalen und sind nach oben offen.

Zwei- bis dreimal im Jahr brüten Schwalben. Und wenn die Kinder das Nest verlassen, werden sie noch eine Weile von den Eltern weiter versorgt.

Unsere Schwalben sind sogenannte brutplatztreue Vögel. Sie kommen immer wieder in ihre alte Heimat zurück. Und am liebsten beziehen sie auch das alte Nest aus dem Vorjahr wieder. Es ist festgestellt worden, dass die Zahl der Schwalbenkinder größer ausfällt, wenn die Eltern nicht erst ein neues Nest bauen müssen. Ein Neubau ist eben kräfteraubend.

Was viele Menschen nicht wissen: die Schwalben gehören inzwischen zu den „geschützten Arten“ und sind als „gefährdet“ gelistet. Ihre Lebenssituation hat sich in den letzten Jahrzehnten so verschlechtert, dass ihre Bestände überall zurück gehen. Was ist die Ursache dafür?

Zum einen ist mit dem starken Rückgang der Insekten auch Nahrungsangebot sehr viel knapper geworden. Dies betrifft ja alle Vögel.
Zusätzlich sind auch die fehlenden Möglichkeiten zum Nisten ein Problem. In der modernen Landwirtschaft sind Ställe oft verschlossen, so dass die Rauchschwalben den Stall gar nicht mehr nutzen können. Für die an Hauswänden nistenden Mehlschwalben werden die Möglichkeiten ebenfalls schwieriger: Auch in Feldberg, wo beim Anstrich der Neubauten in allen Fenster-Laibungen Plexiglasscheiben angebracht wurden, damit die Schwalben dort nicht brüten. Das ist sehr schade!

Bestehende Schwalbennester sind immerhin streng geschützt! Sie dürfen nicht zerstört oder beschädigt werden. Das gilt sogar für bestehende Überreste von Nestern: Sie sind ja der Ansatzpunkt für den Wiederaufbau eines Nests.  In der Vogelschutzrichtlinie zu den geschützten Arten ist dies in den §§ 13, 39 und 44 festgelegt.

Einige Hausbesitzer und Mieter mögen keine Schwalbennester an ihrem Haus, weil sie die Verschmutzung der Hausfassade oder des Fensterbretts stört…. 
Doch es gibt auch Lösungen: Die Montage eines Kotbrettchens unterhalb der Nester im Frühjahr kann helfen, den Schmutz zu begrenzen. Oder man bringt ein Laken oder eine Folie am Fensterbrett an.

Neben dem Nistplatz gibt noch weitere Problemzonen für die Schwalben: Sie brauchen nasse, lehmige Erde für den Bau ihrer Nester. Pfützen zum Beispiel. Doch auch die sind seltener geworden. Es regnet ja oft lange nicht und unsere Böden verwandelt sich in einen staubigen Untergrund. Keine Chance für die Schwalben ihr Nestbaumaterial herzustellen!

Wir können auch hier die Schwalben unterstützen: Pfützen im Hof feucht halten oder das Aufstellen einer Schale mit Matsch kann helfen – natürlich katzensicher aufgestellt. Die Rauchschwalben mögen etwas Heu oder trockene Grashalme untergemischt.

Künstliche Nester sind für die Schwalben ebenfalls eine Hilfe. Man kann sie kaufen oder selber bauen. Im Internet oder bei den Umweltverbänden gibt es Anleitungen dazu.

Bleibt zu erwähnen, dass ein Insektenfreundlicher Garten natürlich auch die Schwalben unterstützt. Der Bau eines „Insektenhotels“, blühende Pflanzen, „wilde Ecken“ im Garten kleine Wasserstellen –  das alles erfreut die Schwalben und andere Vögel.

Wäre doch schade, wenn unsere Sommerboten in ihrem Bestand weiter zurück gehen! Deshalb unsere Bitte: Helfen Sie mit, dass sich die Schwalben auch bei uns weiter wohl fühlen und sie ihre Jungen aufziehen können.

Wenn Sie Unterstützung oder Rat brauchen können Sie sich gerne an die BUND-Gruppe in Feldberg wenden. Oder an den NABU, der viele Hilfestellungen anbietet.

Exkursion Frühlingspflanzen im NSG Schlavenkensee am 09.04.2022

Es ist inzwischen schon zur Tradition geworden: Neben unseren Aktivitäten zum Schutz der Natur, besuchen wir sie. Erkunden und entdecken Orte die uns interessant erscheinen, lernen sie dabei kennen und schätzen. Der Naturpark Feldberger Seenlandschaft ist noch immer reich an solchen Orten, keiner von uns kennt sie alle. Auch deshalb nicht da viele noch gar nicht so lange hier wohnen. 

Eine Ausnahme ist Lothar. seine Mundart ist unverkennbar sächsisch, hat aber den größten Teil seines Lebens hier verbracht, hat seine Arbeit gefunden, eine Familie gegründet und Kinder bekommen, inzwischen sind es schon die Enkelkinder. Lothar kennt sich aus wie kaum ein Zweiter in der Natur. Und er kümmert sich beharrlich um ihren Schutz wo immer er ihre Bedrohtheit wahrnimmt, auch durch weniger spektakuläre Maßnahmen auch ohne Aufmerksamkeit zu erwarten. Wenn er uns einlädt zu einer Exkursion an einen Ort seiner Wahl verspricht das spannend und lehrreich zu werden. So ist es geschehen am neunten April, unser Ziel war das Naturschutzgebiet am Schlavenkensee. 

Ein alter, schon lange schienenloser Bahndamm zweigt rechtwinklig von der Landstraße ab und führt zunächst an agrarindustriell genutzten Flächen vorbei, ohne zu ahnen was dann kommt. Fast unvermittelt wechselt die Landschaft in zauberhaft naturnahe Umgebung. Ein dichter Mischwald auf hügelig ausgeprägter Endmoräne mit sumpfigen Ausläufern offener Gewässer empfängt uns, auch einzelne Baumriesen haben die forstwirtschaftliche Nutzung überlebt. Über einem steil ansteigenden Hang liegt ein Plateau mit dem noch gut erhaltenen Relief einer slawischen Höhenburg. Rechts und links des Weges eine Vielzahl von Frühlingsblühern, Lothar kennt sie natürlich alle, nennt sie uns und hat für fast jede eine kleine Geschichte dazu. Die Schuppenwurz zum Beispiel. Sie schaut mit ihrem traubenförmigen Blütenstängel rosarot aus dem Waldboden und kommt als Schmarotzerpflanze ohne Blätter aus. Ihre Nahrung holt sie sich aus den Wurzeln der Bäume auf denen sie unterirdisch mit Saugorganen andockt. Am Ende verlassen wir den Ort mit dem Gefühl, es ist schön, dass es ihn gibt und es ist wichtig ihn zu schützen, damit ihn auch kommende Generationen so erleben können wie wir es taten. 

Rettung eines Kleingewässers bei Wrechen

Als ich 2018 beschloss in die Feldberger Seenlandschaft zu ziehen, war mein Wohnziel eigentlich der Sander im Südwesten der Feldberger Seenlandschaft. Eine flache, sehr sandige Landschaft, die geprägt ist von Kieferwäldern, Trockenwiesen und Klarwasserseen.
Aber wie es so kommt, hat mich der Wohnungsmarkt in den Nordosten der Gemeinde verschlagen. Diese Gegend zeichnet sich durch sanfte Hügeln einer Endmoränenlandschaft und viele Söllen aus, wassergefüllten Toteislöchern aus der letzten Eiszeit. Der Boden ist sandig bis lehmig und zwischen landwirtschaftlichen Flächen breiten sich ebenfalls schöne Trockenwiesen aus. Die Seen in der Nähe sind nicht ganz so klar aber trotzdem gute Badegewässer.

Anfang April 2018, nach einem regenreichen Winter, zog ich also dort hin und wurde sogleich von der ersten Wärme der noch nicht zu erahnenden trockenen und heißen Sommer 2018 und 2019 erwartet. Das erste für mich unbekannte Geräusch in meiner neuen Heimat war die Unkenrufe der Rotbauchunke, die allgegenwärtig aus den wassergefüllten Söllen und überschwemmten Erlenbrüchen zu hören waren. Sie lockten mich zu einem wahren Kleinod, einem ca 6,4ha großen Kleingewässer, das eingerahmt war zwischen Gerstenäckern und einer ausgedehnten Weidenlandschaft. Das Gewässer hatte nur einen kleinen Drainagezulauf und musste ansonsten von Regen- und Schmelzwasser gefüllt worden sein.

Interessant waren vor allem die unterscheidlichen Strukturen, die ich dort vorfand: Flachwasserflächen mit ca 30-50 cm Tiefe, Flächen mit einer Tiefe bis ca 2,00 m, viele Büsche, ein Erlenbruch und sogar eine kleine Insel.

2018 und 2019 verbrachte ich viel Zeit dort und fotografierte die Tierwelt, die sich das Gelände als Heimat, Brutplatz oder Rastgewässer erkoren hatte. Welch ein Glück.

Denn im Dezember 2019 passierte etwas, was niemand für möglich gehalten hätte. Das Gewässer hatte die beiden heißen Sommer des Jahres und Vorjahres überstanden, aber an Weihnachten 2019 war das Wasser plötzlich fast komplett verschwunden. Die Geschichte des Wieso und der Rettung des Gewässers soll hier erzählt werden.

Ralf Mittermüller

24.12.2019 14:00: Ich entdecke bei einem Heiligabendspaziergang das Verschwinden des Wassers. Bei einem Rundgang um das Gewässer entdecke ich im Süden des Gebietes einen langen, frisch ausgehobenen Graben, aus dem das Wasser des Gewässers in ein oranges Abflussrohr fließt. Spuren eines Kettenfahrzeugs sind rund um den Graben zu erkennen.

24.12.2019 18:00: Ich mache einen Hilferuf in den E-Mail-Verteiler unseres BUND-Ortsverbandes in der Feldberger Seenlandschaft.

24.12.2019 19:00: Ich erhalte einen Anruf eines Gruppenmitgliedes, ich solle alles so schnell und gut wie möglich dokumentieren und eine Anzeige stellen.

25.12.2019 08:30: Ich erstelle bei der „Internetwache“ Anzeige gegen Unbekannt nach §329 StGB (Gefährdung schutzbedürftiger Gebiete) und §330 StGB (Besonders schwerer Fall einer Umweltstraftat). Das Gewässer liegt in einem FFH- und europäischen Vogelschutzgebiet und seltene und geschützte Arten sind dort von mir dokumentiert worden.

Zur Information: mit Stand 16.05.2022 ist der Fall noch nicht von der Staatsanwaltschaft bearbeitet worden!

25.12.2019 09:00: Ich erhalte Nachricht von einem Mitglied unseres BUND-Ortsverbandes, dass sie mit dem Notdienst des Wasser- und Bodenverbandes telefoniert hätte. Laut Aussage des Mitarbeiters am Telefon sei die Maßnahme genemigt und läge nicht einem FFH-Gebiet. Der Mitarbeiter sei aber nachmittags wegen Kontrolle des Vorgangs vor Ort und er erwarte mich dort.

25.12.2019 14:00: Ich treffe mich vor Ort mit dem zuständigen Mitarbeiter Wasser- und Bodenverband
„Obere Havel/Obere Tollense“. Im Gespräch wurde mir erzählt, dass die Drainage auf Antrag des anliegenden Bauern unter Federführung des Wasser- und Bodenverbandes ausgehoben wurde. Das Gewässer würde den Acker des Landwirtes vernässen. Der Antrag sei zwar schon 2018 gestellt worden, aber man sei jetzt erst dazu gekommen, dem nachzugehen. Alle zuständigen Behörden seien informiert und hätten Ihr OK erteilt, das Gewässer zu entleeren.

29.12.2019: Per E-Mail und Einschreiben erhält die Untere Naturschutzbehörde (UNB) in Waren von unserem BUND-Ortsverband einen Antrag zum Stoppen der Entwässerung inklusive Dokumentation zum Feuchtgebiet. Leider ist Urlaubszeit und die UNB bis 06.01.2020 nicht besetzt.

06.01.2020: Unser Ortsverband erhält eine E-Mail der UNB, dass die Maßnahme weder bekannt noch genehmigt sei und gestoppt wurde.

15.01.2020: Ein Vororttermin mit dem zuständigen Mitarbeiter des Wasser- und Bodenverbandes, einem der anliegenden Landwirte (dessen Flächen übrigens nicht vernässt waren) und je einem Mitarbeiter der UNB, der Unteren Waasserbehörde, des StALU und des Naturparks Feldberger Seenlandschaft findet statt.
Hier wird beschlossen schnellstmöglich einen festen Überlauf zu schaffen, der einen dauerhaften und rechtssicheren Zustand gewährleistet, damit sich das Gewässer entwickeln kann und der Landwirt keine Vernässung seiner Grünland- oder Ackerflächen zu befürchten hat.
Laut Gesprächsprotokoll soll sich der Wasserstand in der Zeit vom 06.01. bis 15.01. schon um 20 cm erhöht haben. Fotodokumentationen zeigen ein ganz anderes Bild: der Wasserstand ist gerade mal um 1cm gestiegen.

16.01.2020 – 07.06.2020: In den Winter- und Frühlingsregen steigt der Wasserstand und er sinkt auch wieder. Der Überlauf ist nach wie vor nicht gebaut worden.

07.06.2020: Bei einem Spaziergang zum Feuchtgebiet entdeckt ein Mitglied des BUND-Ortsverbandes, dass am provisorischen Überlaufrohr unterhalb des Wasserspiegels ein weiterer Abzweig existierte, der nur mit einem flachen Stein verschlossen war. Dort konnte Wasser weiterhin kontinuierlich in den Abfluss laufen ….

09.06.2020: Es erfolgte eine Anfrage an die UNB, wann der Überlauf endlich gebaut werden soll. Im Protokoll des VOT-Termins war ja von einer schnellen Umsetzung die Rede. Die Anfrage wurde von einer Dokumentation der Entwicklung seit dem 06.01.2020 begleitet.

Ende 06/2020: der Überlauf ist endlich gebaut worden.

02.09.2020: Da der ganze Ablauf von Seiten des Wasser-und Bodenverband (WBV) ‚Obere Havel/Obere Tollense’doch ‚etwas seltsam‘ war, erfolgte am 02.09.2020 noch eine Anfrage nach IFG (Informationsfreiheitsgesetz) MV an den WBV.

17.09.2020: Es erfolgt ein Antwortschreiben des WBV, die allerdings mehr Fragen offen lässt anstatt sie zu beantworten.

Ende Februar 2021: Mit dem Abtauen der starken Schneefälle des Winters ist deutliches Wasserrauschen im Überlauf zu hören, obwohl die Überlaufhöhe bei Weitem nicht erreicht ist. Ein Anfrage an den Wasser-Boden-Verband, wie es dazu kommen kann, wird freundlich wie folgt beantwortet:

Guten Tag Herr Mittermüller,
ist Ihnen bewusst, dass an diese Rohrleitung weitere Drainagen und Sölle angeschlossen sind? Diese Drainagen kommen von den Ackerflächen und haben nichts mit der Nassstelle am Einlauf der Rohrleitung zutun. Wenn Schnee schmilzt, kommt es nun mal zum Abfluss von Wasser.
Des Weiteren erwähne ich an dieser Stelle noch einmal, dass die Rohrleitung sowie der Überlauf von mir regelmäßig kontrolliert werden (zuletzt in dieser Woche). Sollte das diffuse Rauschen Sie weiterhin beunruhigen, lasse ich die Leitung gern von einer Kamera befahren, um Aufschluss über Einleitungen und Zustand zu erlangen. Die Kosten dafür tragen Sie bzw. der BUND-Ortsverband Feldberger Seenlandschaft zur Klärung des Geräusches und der Abflussmenge sicherlich gern. [Der Naturpark] und [die Untere Wasserbehörde] haben mich ebenfalls auf diese Thematik angesprochen, dort habe ich den Sachverhalt telefonisch erläutert.
Sollte Sie weitere Fragen oder Ideen haben, kontaktieren Sie mich bitte telefonisch. Ich habe zurzeit vielerorts mit Problemen zu tun, die mich vom Schreibtisch fernhalten.

Schade, es wäre natürlich schöner, wenn die Wasser aus den Äckern, die direkt in den Überlauf münden stattdessen im Gewässer landen würden …

Frühjahr 2022: Durch die starken Winterregen hat sich das Gewässer endlich bis ca. 15 cm unter der Überlaufhöhe gefüllt. Erste Wasservögel kehren zurück und der Ruf vieler Rotbauchunken ist weithin zu hören. Aber es ist auch zu erkennen, dass sich die Insel, die sich 2018 und 2019 innerhalb des Gewässers ausgebildet hatte, bei diesem Wasserstand nicht wieder enstehen. Hierdurch ist ein wertvolles Stück Brutgebiet verloren gegangen, das durch die Insellage gegen den Fuchs geschützt war.

18.05.2022: Es erfolgt eine Anfrage an die UNB, ob die Überlaufhöhe nicht um 30cm erhöht werden kann, damit sich die Insel wieder ausbilden kann. Nach unserer Schätzung hat der angrenzende Landwirt auch mit dem leicht erhöhten möglichen Maximalwasserstand keine Vernässung zu befürchten.

Wir berichten, wie es weitergeht…

Müllsammelaktion am 02.04.2022

Wie schon im Vorjahr 2021 hat der BUND FSL auch in diesem Jahr zu einer  Müllsammelaktion in der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft aufgerufen.  Es liegt streckenweise eine Menge achtlos weggeworfener Müll entlang der Straßen oder Wege, der dort nicht hingehört.      
Die Aktion war wieder so angedacht, dass jede:r individuell loszieht und dort sammelt wo entweder schon im Vorfeld eine Menge Müll gesichtet worden war.  Oder an Stellen, wo in der Vergangenheit auch stetig Müll hingeschmissen worden war.  Gesammelt wurde, soweit uns bekannt ist, an den verschiedendsten Orten in der Feldberger Seenlandschaft und in Grünow. 
Das Wetter war leider nicht so schön wie im Vorjahr, sondern streckenweise eine ziemliche Herausforderung.  Es stürmte und schneite zwischendurch und war ziemlich kühl. Das hat wahrscheinlich auch dazu beigetragen, dass die Resonanz deutlich geringer ausfiel als im letzten Jahr. 

Von folgenden Teilnehmer:innen wissen wir, wo sie gesammelt haben und was beim Sammeln alles so zutage trat:

Steffi Schranz: Küstersteig, Schmaler Luzin Uferweg, Carwitz, Straße zwischen Carwitz und Neuhof. Gesammelt wurden unzählige Schnaps- und Alkflaschen, To-Go-Becher, Kippenschachteln sowie Plastikmüll aller Art. Steffi hatte schlauerweise einen Müllgreifer mit dabei. Mit so einem Ding kommt man auch in die Büsche rein, was sonst nicht möglich ist. 

Gerd Hoffmann: Ab Parkplatz Carwitz und die Straße zwischen Carwitz und Neuhof. Müll wie bei Steffi, plus Autoreifen und Asbestteile. 

Pia Hoffmann: Carwitz Dorf, Parkplatz, Straße zwischen Carwitz und Neuhof. Als Nachhut von Steffi und Gerd habe ich hunderte von Kippen, kleinteiligen Plastikmüll und Glasscherben aufgesammelt.

Rica Drischner-Kapp und Bernd Kapp: Luzin-Parkplatz, vor LIDL und vorm Sonnenhotel.
Plastikmüll, Kippen, Zigarettenschachteln, Masken, To-Go-Becher, etc.

Ulrike George: Strelitzer Straße, am Wiesenparkplatz, am Alten Landweg und um den Bahnhof. Plastikmüll aller Art, Glasmüll

Juliane Schümann: ich habe bei einem Spaziergang rund um Grünow gesammelt (vor allem Müllschnipsel aus der Landwirtschaft wie Plastikschnüre von Strohballen, Folienfetzen etc.). Da die „Ausbeute“ aber nicht so groß war, hatte ich mich entschlossen, doch meine eigene Mülltonne zur Entsorgung zu nehmen und nicht extra nach Feldberg zu fahren. Insofern habe ich tatsächlich auch nicht zur Füllung des Hängers beigetragen … (Trotzdem eine gute Sache!)

Ralf Mittermüller, Joachim Schumann und Heike Sheratte: Wir haben mal wieder entlang der Straße zwischen Wrechen und Abzweig Lichtenberg gesammelt und 2 Säcke mit Flaschen und 6 Säcke weiteren Müll von in Fetzen geschnittenen Chips-Tüten, verrostetetem Auspuffrohr, der Steingutgans Agathe und einem Plastikweihnachtsbaum bis zu den obligatorischen Zigarettenschachteln und Coffee-to-Go-Bechern gefunden.
Wolfram Ruthenberg: wir haben wieder in Feldberg von der Ulmenallee ein kurzes Stück entlang des neuen Radweges bis zum Staugraben und weiter zurück nach Feldberg entlang des Wanderweges Alte Poststraße gesammelt. War aber auch nicht viel so dass wir auch gleich in unsere eigenen Mülltonne entsorgt haben. Dass es nicht so viel war liegt wohl auch daran, dass wegen des Radwegebaus die Straße noch gesperrt war. ( Oder die Leute nicht mehr so schlampig sind?). Sollten wir im nächsten Jahr aber auf jeden Fall wieder machen.

Ich würde mir von Seiten der Gemeinde deutlich mehr Aufmerksamkeit für das Thema wünschen. z.B. im Rahmen einer Art „Müll-raus-aus-unserer-Landschaft-Woche“ (Clean-up-Woche oder Feldberg-Räumt-Auf) im Frühling, bei der die Gemeinde sich vorne anstellt und jede:n in der Gemeinde dazu aufruft, mitzumachen. Unsere Gemeinde ist von der Fläche hier viel zu groß, als dass das die Mitarbeiter:innen vom Bauhof alleine bewerkstelligen können.  Ich bin der Meinung, dass es nicht genügt, wenn sich nur ein paar vereinzelte umweltbewusste Leute dem Thema annehmen und mitmachen. Das reicht einfach nicht. Wenn die ganze Gemeinde, die Bürger:innen, die ganzen Vereine, sowie die Schüler:innen der Feldberger Schule und die Kinder der Kindergärten mitmachen würden, bekäme das Thema eine viel größere Sichtbarkeit. In den Bildungeseinrichtungen könnte zudem der Bildungsaspekt zum Thema Müll und Umweltverschmutzung mitberücksichtigt und in Form von Projekten bearbeitet werden. 
Für das kommende Jahr haben wir uns vorgenommen, im Vorfeld die Feldberger Gemeindevertretung zu dem Thema zu befragen, die bestehenden Vereine direkt anzuschreiben und bitten mitzumachen, sowie die Schule & Kindergärten mit einzubeziehen. 

Moorcamp der BUNDjugend 2021

Vom 18. bis zum 25. Juli 2021 bauten engagierte Jugendliche und ehrenamtliche BUNDjugend-Aktivisten ihr diesjähriges Zeltlager auf der Wiese vor der alten Dampfpflughalle in Wrechen auf. Angeleitet und unterstützt von Mitarbeitern des Naturparks halfen sie tatkräftig bei der Wiedervernässung von trockengelegten Feuchtgebieten. Fünf Staue an sechs Mooren wurden in dieser kurzen Zeit wiederhergestellt.
Angesichts aktueller Unwetterereignisse mit Überschwemmungen in weiten Gebieten Deutschlands kann kaum deutlicher werden, wie wichtig und notwendig diese Arbeit ist. Intakte Feuchtgebiete sind Wasserspeicher der Landschaft, sie wirken bei Starkregen sowie bei langanhaltender Trockenheit.
Im Camp gab es nebenbei spannende Workshops, thematische Beiträge zum Klima- und Umweltschutz, eine Kanutour, eine Fledermausführung, Lagerfeuer und vieles mehr.
Das Resümee: den Teilnehmern hat es gefallen und unserer Umwelt geholfen.

Herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen beitrugen.

Die Igel brauchen unseren Schutz!

Früher war der Igel aus unseren Gärten und Feldern kaum wegzudenken.
Wo er heute auf dem Acker auftaucht, findet der Igel seinen ursprünglichen Lebensraum öd und leer. Die industrielle
Landwirtschaft hat natürliche Biotope vernichtet: Feldhecken, Gräben, kleine Tümpel. Und in den aufgeräumten „sauberen“ Ziergärten und Wohngebieten mit gefegten Wegen und Sitzgruppen auf gepflasterten Flächen findet er auch keinen Platz zum Leben, schon gar nicht in Schotter“gärten“.
Igel könnten 7 Jahre alt werden, haben aber nur noch eine Lebenserwartung von 2 – 3 Jahren. Igel benötigen Schnecken, Würmer und Insekten wie Käfer, Kellerasseln, Nachtfalter. Diese finden sie nur in naturnahen Gärten. Sie müssen sich für den Winterschlaf Fettpolster anschaffen und ein wärmeisoliertes Plätzchen finden. Und das gibt es nicht in sterilen aufgeräumten Gärten mit fremdländischen Pflanzen ohne Laubfall, sondern in den Laubhaufen! Laub wärmt die Erde und den Igel.

Leider bringt die zur Arbeitsvereinfachung von vielen Menschen eingesetzte Technik neue Gefahren für die wenigen bei uns lebenden Igel-Exemplare: Mähroboter und Rasentrimmer rasieren die monotonen Rasenflächen und alles Weiche und Bewegliche wird von den Hightech-Gartengeräten bis unter die Heckenränder mitgeschoren. Diese Geräte führen zu schweren Verletzungen bei den Igeln.

Was können Sie tun?

  1. Schaffen Sie Schlupflöcher im Zaun, damit der Igel durch die ansonsten unüberwindbare Barriere laufen kann.
  2. Lassen Sie Holz- und Laubhaufen liegen, sie bieten Versteck- und Nistplätze.
  3. Gestalten Sie den Garten mit dichten (!) heimischen Wildsträuchern (Hecken), einem Stück Blumenwiese, natürlichem
    Wildwuchs und einer flachen Wasserstelle.
  4. Verwenden Sie keine Chemie im Garten (Laub ist sehr guter Dünger).
  5. Herbstlaub und Totholz gehören in die Hecke, nicht in die (grüne) Mülltonne und darf erst recht NICHT verbrannt
    werden.
  6. Machen Sie Kellerlichtschächte mit Draht igelsicher.
  7. Gestalten Sie Gartenteiche mit einer flachen Uferseite oder einem Brett als Ausstiegshilfe für hineingefallene Igel.
  8. Geben Sie keine Milch, Igel werden wegen Laktoseintoleranz krank davon.

Igel stehen in einigen Gegenden auf der „Roten Liste“.
Geben Sie den letzten Exemplaren eine Überlebenschance und überlassen es nicht „dem Nachbarn“!

Saatguttauschbörse am 25.09.2021

Dieses Jahr beginnt der Auftakt der Kneippwoche am 25.09.2021 im Kurpark. Ein Angebot, bei dem alle Kleingärtner und Naturfreunde mitmachen können, ist dabei die Saatgut-Tauschbörse der BUND Gruppe Feldberg.


Wie funktioniert das? Wer einen eigenen Garten hat, kann jetzt bereits anfangen, von den verblühten Sommerblumen Samen zu sammeln. Diese werden dann einfach mitgebracht und gegen andere Samen eingetauscht, z. B. Ringelblumen gegen Rittersporn oder Akelei gegen Zinnien oder Tomaten. Auch Knollen, Zwiebeln, Stecklinge oder abgestochene Stauden sind willkommen. Das Saatgut kann getauscht oder verschenkt werden.
Je mehr Menschen mitmachen, um so bunter und vielfältiger wird das Angebot. Also jetzt schon anfangen und die eine
oder andere Blüte zur Seite legen.


Wir sehen uns dann am 25.09.2021 von 11:00 – 14:00 Uhr zur Feldberger Saatgut-Tauschbörse im Kurpark.

Exkursion „Seltene Pflanzen in der Feldberger Seenlandschaft“

Wir waren mit 8 Leuten zum Weitendorfer Haussee. Dort zeigte uns Lothar den seltenen ,Breitblättrigen Sitter‘, eine Orchidee.

Sie braucht Halbschatten, darf aber nicht überwuchern, weshalb Lothar die Pflanzen 2-3 x im Jahr mit der Sichel freimacht. Er hofft, das wir das mal übernehmen, da er es nicht mehr schafft. Dann sind wir durch mannshohes Schilf zum direkten Ufer des Sees.

Das Ufer war durch Risse im Boden in Schollen geformt/ geborsten. Zwischen den Schollen in den Rissen stand noch Wasser und es fühlte sich beim Laufen weich an. Das ganze Ufer war mit den Schalen großer Teichmuscheln bedeckt. Das hat mich sehr beeindruckt, Irgendwie exotisch.

Dann zur Kiesgrube, dort hat der Naturpark ein Stück eingezäunt zum Schutz des Kreuzenzians. Auch eine seltene Pflanze, die Pflege bedarf, um nicht überwuchert zu werden. Von dort ober hatte man einen wundervollen Blick Richtung Weitendorf.

Zum Sprockwitz waren wir auch noch, der leider immer immer weniger Wasser hat. Dort entdeckten wir eine sehr schöne ;Schwanenblume;

Überhaupt erklärte uns Lothar etliche Pflanzen und zum Schluss gab es noch einen wunderschönen Sonnenuntergang.

Eine wirklich gelungene Exkursion.

Müllsammelaktion am 10.04.2021

Wer aufmerksam durch unserer Gemeinde geht, bemerkt sie vielleicht: hier und da liegen leere Flaschen und zerrissene Tüten am Wegesrand oder am Ufer eines Sees. Manch ein Müll ist noch gut zu erkennen, ein anderer schon fast eingewachsen in die Natur. Wenn niemand ihn wegräumt, kommt oft noch neuer hinzu.


Als AnwohnerInnen und Mitglieder des B.U.N.D. Feldberger Seenlandschaft wollen wir dem etwas entgegen setzen. Für uns gehört das Thema Müll auch zum Engagement für nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Deshalb möchten wir eine allgemeine Müllsammelaktion initiieren. Alle die Interesse und Lust haben und denen eine müllfreie Landschaft am Herzen liegt, sind zur Teilnahme herzlich eingeladen. Je mehr Menschen dabei sind, desto besser für Natur und Gemeinde.


Unser Gebiet ist groß, wo soll man anfangen? Da Corona gemeinsame Aktionen zur Zeit nicht zulässt, setzen wir auf individuelles Mitmachen. Jeder und jede, die am Samstag den 10.4. in der Natur unterwegs ist, nimmt sich eine Tüte mit (und evt. Handschuhe) und sammelt was unterwegs herumliegt. Egal, ob 2 Zigarettenkippen oder ein ganzer Müllsack.


Gesammelt wird, was nicht in die Natur gehört. Am Haus des Gastes wird der Naturpark einen Anhänger ganztägig bereit stellen, wo der Müll zur Entsorgung abgegeben werden kann. Die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft übernimmt den finanziellen Part der Entsorgung.


Falls jemand Lust hat, würden wir uns über ein kleines Foto der Aktion freuen. Wir stellen dann alle Bilder zusammenund zeigen sie hier auf unserer Website. Die Bilder einfach per Email senden an:
kontakt@bund-feldberger-seenlandschaft.de

Wenn es ein Erfolg wird, können weitere Aktionen folgen.

Also: Wir freuen uns über Ihr Mitmachen, bis dahin.

Samentauschbörse

Samentauschbörse zum Eröffnung der Kneipptage im Kurpark Feldberg

BUND Feldberger Seenlandschaft