Unsere Schwalben

Seit einiger Zeit sind die Sommerboten wieder da. „Glücksbringer“ wurden sie auch genannt: die Schwalben!

Wir sehen die tollen Flugkünstler schon am frühen Morgen durch die Lüfte sausen. Immer auf der Jagd nach Insekten, die sie für sich und ihre Vogelkinder brauchen. Und dabei jagen die Schwalben gerne die Insekten, die wir nicht so gerne um uns haben: Fliegen, Mücken und Blattläuse sind ihre Hauptnahrung.

Die Schwalben leben seit Jahrhunderten in unserer Nachbarschaft. Wenn sie im Frühjahr aus dem Winterquartier südlich der Sahara zurückkehren, bauen oder beziehen sie ihre Nester in unserer Nähe.

Die Mehlschwalben erkennen wir an ihrer weißen Unterseite. Sie bauen ihre Nester gerne an rauen Hauswänden, Dachvorsprüngen oder unter Brücken. Ihre Nester sind halbkugelförmig geformt und weisen nur eine kleine Öffnung auf.

Die Rauchschwalben lassen sich gut an ihrer rotbraune Färbung an Stirn und Kehle sowie an den beiden markanten Schwanzspießen erkennen. Sie bauen lieber im Inneren von Ställen, offenen Schuppen oder Carports. Ihre Nester sehen aus wie Halbschalen und sind nach oben offen.

Zwei- bis dreimal im Jahr brüten Schwalben. Und wenn die Kinder das Nest verlassen, werden sie noch eine Weile von den Eltern weiter versorgt.

Unsere Schwalben sind sogenannte brutplatztreue Vögel. Sie kommen immer wieder in ihre alte Heimat zurück. Und am liebsten beziehen sie auch das alte Nest aus dem Vorjahr wieder. Es ist festgestellt worden, dass die Zahl der Schwalbenkinder größer ausfällt, wenn die Eltern nicht erst ein neues Nest bauen müssen. Ein Neubau ist eben kräfteraubend.

Was viele Menschen nicht wissen: die Schwalben gehören inzwischen zu den „geschützten Arten“ und sind als „gefährdet“ gelistet. Ihre Lebenssituation hat sich in den letzten Jahrzehnten so verschlechtert, dass ihre Bestände überall zurück gehen. Was ist die Ursache dafür?

Zum einen ist mit dem starken Rückgang der Insekten auch Nahrungsangebot sehr viel knapper geworden. Dies betrifft ja alle Vögel.
Zusätzlich sind auch die fehlenden Möglichkeiten zum Nisten ein Problem. In der modernen Landwirtschaft sind Ställe oft verschlossen, so dass die Rauchschwalben den Stall gar nicht mehr nutzen können. Für die an Hauswänden nistenden Mehlschwalben werden die Möglichkeiten ebenfalls schwieriger: Auch in Feldberg, wo beim Anstrich der Neubauten in allen Fenster-Laibungen Plexiglasscheiben angebracht wurden, damit die Schwalben dort nicht brüten. Das ist sehr schade!

Bestehende Schwalbennester sind immerhin streng geschützt! Sie dürfen nicht zerstört oder beschädigt werden. Das gilt sogar für bestehende Überreste von Nestern: Sie sind ja der Ansatzpunkt für den Wiederaufbau eines Nests.  In der Vogelschutzrichtlinie zu den geschützten Arten ist dies in den §§ 13, 39 und 44 festgelegt.

Einige Hausbesitzer und Mieter mögen keine Schwalbennester an ihrem Haus, weil sie die Verschmutzung der Hausfassade oder des Fensterbretts stört…. 
Doch es gibt auch Lösungen: Die Montage eines Kotbrettchens unterhalb der Nester im Frühjahr kann helfen, den Schmutz zu begrenzen. Oder man bringt ein Laken oder eine Folie am Fensterbrett an.

Neben dem Nistplatz gibt noch weitere Problemzonen für die Schwalben: Sie brauchen nasse, lehmige Erde für den Bau ihrer Nester. Pfützen zum Beispiel. Doch auch die sind seltener geworden. Es regnet ja oft lange nicht und unsere Böden verwandelt sich in einen staubigen Untergrund. Keine Chance für die Schwalben ihr Nestbaumaterial herzustellen!

Wir können auch hier die Schwalben unterstützen: Pfützen im Hof feucht halten oder das Aufstellen einer Schale mit Matsch kann helfen – natürlich katzensicher aufgestellt. Die Rauchschwalben mögen etwas Heu oder trockene Grashalme untergemischt.

Künstliche Nester sind für die Schwalben ebenfalls eine Hilfe. Man kann sie kaufen oder selber bauen. Im Internet oder bei den Umweltverbänden gibt es Anleitungen dazu.

Bleibt zu erwähnen, dass ein Insektenfreundlicher Garten natürlich auch die Schwalben unterstützt. Der Bau eines „Insektenhotels“, blühende Pflanzen, „wilde Ecken“ im Garten kleine Wasserstellen –  das alles erfreut die Schwalben und andere Vögel.

Wäre doch schade, wenn unsere Sommerboten in ihrem Bestand weiter zurück gehen! Deshalb unsere Bitte: Helfen Sie mit, dass sich die Schwalben auch bei uns weiter wohl fühlen und sie ihre Jungen aufziehen können.

Wenn Sie Unterstützung oder Rat brauchen können Sie sich gerne an die BUND-Gruppe in Feldberg wenden. Oder an den NABU, der viele Hilfestellungen anbietet.

Die Igel brauchen unseren Schutz!

Früher war der Igel aus unseren Gärten und Feldern kaum wegzudenken.
Wo er heute auf dem Acker auftaucht, findet der Igel seinen ursprünglichen Lebensraum öd und leer. Die industrielle
Landwirtschaft hat natürliche Biotope vernichtet: Feldhecken, Gräben, kleine Tümpel. Und in den aufgeräumten „sauberen“ Ziergärten und Wohngebieten mit gefegten Wegen und Sitzgruppen auf gepflasterten Flächen findet er auch keinen Platz zum Leben, schon gar nicht in Schotter“gärten“.
Igel könnten 7 Jahre alt werden, haben aber nur noch eine Lebenserwartung von 2 – 3 Jahren. Igel benötigen Schnecken, Würmer und Insekten wie Käfer, Kellerasseln, Nachtfalter. Diese finden sie nur in naturnahen Gärten. Sie müssen sich für den Winterschlaf Fettpolster anschaffen und ein wärmeisoliertes Plätzchen finden. Und das gibt es nicht in sterilen aufgeräumten Gärten mit fremdländischen Pflanzen ohne Laubfall, sondern in den Laubhaufen! Laub wärmt die Erde und den Igel.

Leider bringt die zur Arbeitsvereinfachung von vielen Menschen eingesetzte Technik neue Gefahren für die wenigen bei uns lebenden Igel-Exemplare: Mähroboter und Rasentrimmer rasieren die monotonen Rasenflächen und alles Weiche und Bewegliche wird von den Hightech-Gartengeräten bis unter die Heckenränder mitgeschoren. Diese Geräte führen zu schweren Verletzungen bei den Igeln.

Was können Sie tun?

  1. Schaffen Sie Schlupflöcher im Zaun, damit der Igel durch die ansonsten unüberwindbare Barriere laufen kann.
  2. Lassen Sie Holz- und Laubhaufen liegen, sie bieten Versteck- und Nistplätze.
  3. Gestalten Sie den Garten mit dichten (!) heimischen Wildsträuchern (Hecken), einem Stück Blumenwiese, natürlichem
    Wildwuchs und einer flachen Wasserstelle.
  4. Verwenden Sie keine Chemie im Garten (Laub ist sehr guter Dünger).
  5. Herbstlaub und Totholz gehören in die Hecke, nicht in die (grüne) Mülltonne und darf erst recht NICHT verbrannt
    werden.
  6. Machen Sie Kellerlichtschächte mit Draht igelsicher.
  7. Gestalten Sie Gartenteiche mit einer flachen Uferseite oder einem Brett als Ausstiegshilfe für hineingefallene Igel.
  8. Geben Sie keine Milch, Igel werden wegen Laktoseintoleranz krank davon.

Igel stehen in einigen Gegenden auf der „Roten Liste“.
Geben Sie den letzten Exemplaren eine Überlebenschance und überlassen es nicht „dem Nachbarn“!

BUND Feldberger Seenlandschaft