Die Igel brauchen unseren Schutz!

Früher war der Igel aus unseren Gärten und Feldern kaum wegzudenken.
Wo er heute auf dem Acker auftaucht, findet der Igel seinen ursprünglichen Lebensraum öd und leer. Die industrielle
Landwirtschaft hat natürliche Biotope vernichtet: Feldhecken, Gräben, kleine Tümpel. Und in den aufgeräumten „sauberen“ Ziergärten und Wohngebieten mit gefegten Wegen und Sitzgruppen auf gepflasterten Flächen findet er auch keinen Platz zum Leben, schon gar nicht in Schotter“gärten“.
Igel könnten 7 Jahre alt werden, haben aber nur noch eine Lebenserwartung von 2 – 3 Jahren. Igel benötigen Schnecken, Würmer und Insekten wie Käfer, Kellerasseln, Nachtfalter. Diese finden sie nur in naturnahen Gärten. Sie müssen sich für den Winterschlaf Fettpolster anschaffen und ein wärmeisoliertes Plätzchen finden. Und das gibt es nicht in sterilen aufgeräumten Gärten mit fremdländischen Pflanzen ohne Laubfall, sondern in den Laubhaufen! Laub wärmt die Erde und den Igel.

Leider bringt die zur Arbeitsvereinfachung von vielen Menschen eingesetzte Technik neue Gefahren für die wenigen bei uns lebenden Igel-Exemplare: Mähroboter und Rasentrimmer rasieren die monotonen Rasenflächen und alles Weiche und Bewegliche wird von den Hightech-Gartengeräten bis unter die Heckenränder mitgeschoren. Diese Geräte führen zu schweren Verletzungen bei den Igeln.

Was können Sie tun?

  1. Schaffen Sie Schlupflöcher im Zaun, damit der Igel durch die ansonsten unüberwindbare Barriere laufen kann.
  2. Lassen Sie Holz- und Laubhaufen liegen, sie bieten Versteck- und Nistplätze.
  3. Gestalten Sie den Garten mit dichten (!) heimischen Wildsträuchern (Hecken), einem Stück Blumenwiese, natürlichem
    Wildwuchs und einer flachen Wasserstelle.
  4. Verwenden Sie keine Chemie im Garten (Laub ist sehr guter Dünger).
  5. Herbstlaub und Totholz gehören in die Hecke, nicht in die (grüne) Mülltonne und darf erst recht NICHT verbrannt
    werden.
  6. Machen Sie Kellerlichtschächte mit Draht igelsicher.
  7. Gestalten Sie Gartenteiche mit einer flachen Uferseite oder einem Brett als Ausstiegshilfe für hineingefallene Igel.
  8. Geben Sie keine Milch, Igel werden wegen Laktoseintoleranz krank davon.

Igel stehen in einigen Gegenden auf der „Roten Liste“.
Geben Sie den letzten Exemplaren eine Überlebenschance und überlassen es nicht „dem Nachbarn“!

BUND Feldberger Seenlandschaft